Alternativtext
Wie Bürgerstiftungen eine nachhaltige Mobilitätspolitik unterstützen können

 

 

Meldung
03.12.2020

Nachhaltige Mobilität in Stadt und Land

Viele Bürgerstiftungen beteiligen sich bereits aktiv an der Mobilitätswende. An zahlreichen Orten fährt der Bürgerbus als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr, es gibt Carsharing-Initiativen mit E-Mobilen, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, Rikschadienste und Lastenradverleih.
Um nachhaltige Ergebnisse erzielen zu können, sei es nach Einschätzung des Stadtplanungsexperten Prof. Heiner Mohnheim notwendig, sich multimodalen Konzepten der Fortbewegung zuzuwenden, betonte er in unserem Webseminar zum Thema Nachhaltige Mobilität in Stadt und Land“
Verbesserte Angebote müssten die Nutzung und Kombination verschiedener Verkehrsmittel attraktiver machen, um beispielsweise mit Fahrrad und S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit schneller ans Ziel zu kommen. Zur Umsetzung der vielfältigen Verbesserungsmaßnahmen können Bürgerstiftungen einen entscheidenden/erheblichen Beitrag leisten: Aufgrund ihrer regionalen Ausrichtungen kennen sie am besten die örtlichen Begebenheiten und können mit kreativen Angeboten Lücken schließen oder den Verkehr für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer gestalten.
Beispiele für Handlungsmöglichkeiten sind:

  • Die Ausweitung von Bürgerbus und Bürgertaxiprojekten
  • Eine Reaktivierung von Schiene (sofern ein Schienennetz vor Ort vorhanden ist)
  • Die Beteiligung an der Abbiegespiegel-Initiative (bei Kreuzungen)
  • Der Einsatz für eine gerechtere Verteilung der Fläche für alle Verkehrsteilnehmenden (derzeit werden rund 80% der Fläche in Städten von Autos genutzt)
  • Die Unterstützung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie bspw. Bäume pflanzen, eine „Wanderallee“ anlegen oder Bänke aufstellen

Um weitere Zielgruppen und jüngere Menschen  zu erreichen, könnte auch der Schulterschluss mit Initiativen wie der Fridays for Future Bewegung gesucht werden.

Zur Person: Heiner Monheim ist seit 1995 Professor für Angewandte Geographie, Raumentwicklung und Landesplanung an der Universität Trier, seit September 2011 im Ruhestand. Seine  thematischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Mobilität, Fuß- und Radverkehr, öffentlicher Verkehr sowie Verkehr und Städtebau.