Fundraising

Bürgerstiftungen stehen beim Spendensammeln im Wettbewerb mit vielen anderen Organisationen. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig: von Fundraising-Events und Benefizveranstaltungen bis hin zu guter Öffentlichkeitsarbeit (Mailingaktionen etc.), Erbschaftsmarketing oder einem Matching Fund.

Ein Ausflug, eine Schifffahrt, ein Theaterbesuch – wenn Menschen ins Heim kommen, rutschen alltägliche Erlebnisse leicht in weite Ferne. Sie werden zu Wünschen – die nur allzu oft unerfüllt bleiben. 2016 entschloss sich die Bürgerstiftung Dreieich, derartige Wünsche zu erfüllen und so etwas mehr Abwechslung und Freude in ihr Leben zubringen. So hat sie eine Aktion gestartet, die sich gut jährlich wiederholen lässt.

Die Zeitung als Kanal für das Spendengesuch

Dazu initiierte sie eine Kooperation mit der lokalen Zeitung, der Offenbach-Post. Das Ziel: Spenden einwerben, mit denen sich die Wünsche umsetzen lassen.

Aufwand und Ertrag

Die Durchführung für das Seniorenprojekt war aufwendig. Vier Personen aus der Bürgerstiftung kümmerten sich darum, außerdem das Personal aus den Senioreneinrichtungen. Hinzu kamen viele Ehrenamtliche, die bei den Ausflügen unterstützten.

  2016 2017
Aktion „Wünsch’ Dir was“ für Senioren „Wünsch’ Dir was“ für Kinder und Jugendliche
Vorbereitungszeit mit fünf Beteiligten (Bürgerstiftung, Presse, Ansprechpartner einer Einrichtung) > 50 Stunden etwa 24 Stunden

Kosten

 

Spendeneinnahmen

5.145 Euro

 

4.452 Euro

7.500 Euro

 

7.400 Euro

 

Verschiedene Formen jährlicher Dauerspenden

Die Bürgerstiftung Gütersloh bietet Patenschaften in verschiedene Varianten: Für eine Platin-Patenschaft zahlt man 5.000 Euro, für die Patenschaft Gold 2.500 Euro; die Patenschaft in silber gibt es für 1.250 Euro, die in bronze für 500 Euro. Seit 2016 kann man mit einem Betrag von jährlich 250 Euro eine grüne Patenschaft übernehmen.

Die Vorteile der Patenschaft liegen auf der Hand: Auf diese Weise können Menschen langfristig ihre Bürgerstiftung unterstützen und sich mit ihr verbunden fühlen. Und natürlich wird auch öffentlichkeitswirk-sam gewürdigt, wer eine Patenschaft übernimmt: Zum einen bekommt man eine Urkunde verliehen (z. B. zum Aushang im eigenen Geschäft, Büro oder Zuhause). Zum anderen werden die Patenschaften auf der Homepage der Bürgerstiftung, bei Facebook oder in der lokalen Presse herausgestellt.

Mit einer Flyeraktion Patinnen und Paten gewinnen

Um weitere und vor allem finanzkräftige Berufsgruppen zu Paten-schaften oder Einzelspenden zu gewinnen, hat sich die Bürgerstiftung 2017 auf die im Stadtgebiet tätigen Freiberufler (u. a. Ärzte, Rechtsan-wälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Apotheker) konzentriert und in Eigenregie rund 800 berufsspezifische Adresslisten aus dem gesamten Stadtgebiet erstellt. Grundlage dieser Recherche waren in erster Linie Telefonbücher, Branchenverzeichnisse und das Internet.

Kosten und Nutzen

Das Projekt kostete die Bürgerstiftung 1.200 Euro. Dem gegenüber stehen 6.250 Euro an zusätzlichen Spendengel-dern, die der Aktion direkt zugeordnet werden konnten: eine Platin-Patenschaft, zwei Bronze-Patenschaften sowie eine Einmalspende in Höhe von 250 Euro

Spielend Spenden akquirieren

„Bei dem Benefiz-Golfturnier können Golfbegeisterte ihrer Leidenschaft in schöner Atmosphäre frönen. Es gibt Sekt, Wein und regionalen Köstlichkeiten mit Bewirtung und Siegerehrungen am Abend. Zum Rahmenprogramm gehört auch eine Tombola mit vielen Sachpreisen. Wir haben etwa 1.500 Euro in das Turnier investiert. Gespendet wurden 9.000 Euro. Das Turnier kam durchweg gut an, der Ort war ideal und die Stimmung bestens. Unterstützend war, dass wir einige Sponsoren gewinnen konnten, die sich um die Bewirtung und um die Preise gekümmert haben. Unerlässlich ist meines Erachtens ein guter Kontakt zum Golfclub.

Im Vorfeld gab es natürlich einiges zu tun. Als erstes haben wir mit dem Golfclub gesprochen, den Termin geklärt und überlegt, wie viele Menschen teilnehmen sollen. Danach haben wir Sponsoren gesucht: für das Catering, für Sachpreise für die Spielenden sowie Preise für eine Versteigerung. Der ausrichtende Golfclub hat das Turnier beworben und wir haben unsere Kanäle genutzt: die Homepage, Social Media und die Presse. Dann stiegen wir in die Programmplanung ein: Dazu zählten die Bewirtung, die Organisation der Tombola und die Frage, welche Ansprachen sinnvoll sind.

Im Anschluss an das Turnier haben wir noch eine Presseerklärung herausgegeben, allen Sponsoren gedankt und einen Beitrag für die Homepage erstellt.

Zeitaufwand

Das klingt nach viel Aufwand, war aber überschaubar: Über mehrere Monate habe ich mich etwa 30 Stunden mit dem Turnier beschäftigt. Am Turniertag waren wir zu sechst im Einsatz – 14 Stunden lang." 

Simone Bastian, Kuratoriumsmitglied und Projektleiterin des Golfturniers

Unternehmen verdoppeln Spenden

Für die Matching-Funds gelten folgende Regeln:

  • Die Verdoppelung betrifft Spenden und Zustiftungen, keine Preis- oder Fördergelder.
  • Sie gilt bis zu einem definierten Höchstbetrag.
  • Dafür gibt es einen festgelegten Zeitraum.
  • Unterschiedliche Matching-Fund-Partner können unterschiedlich hohe Beträge beisteuern. Am Ende des Jahres wird der jeweilige Anteil prozentual berechnet.

Die Bürgerstiftung Wiesloch verfolgt mit dieser Aktion mehrere Ziele:

  • Das Stiftungskapital wird erhöht – je höher der Matching-Fund, desto schneller die Erhöhung.
  • Es gibt zusätzliche Anreize zum Stiften und Spenden nach dem Motto: „Bei uns ist Ihr Euro zurzeit doppelt so viel wert – geben Sie Ihr Geld also lieber uns.“ Viele Personen und kleinere Firmen haben das genutzt und in dieser Zeit gespendet.
  • Auch die Bürgerstiftung wird angespornt: Wir mussten uns gerade in der Anfangszeit besonders anstrengen so viel einzuwerben, dass wir den jährlichen Höchstbetrag erreichten. Und wir haben das auch entsprechend kommuniziert.
  • Es entstehen Kontakte zu neuen Unterstützern und indirekt zu deren Kontakten: Durch Matching-Funds wurden gerade in der Anfangszeit der Bürgerstiftung große Firmen auf uns aufmerksam.
  • Positive Wirkung auf unser Image: Dass wir von namhaften Unter-nehmen unterstützt wurden, war auch eine Empfehlung für andere potenzielle Geldgeber.
  • Die Bürgerstiftung ist in der Öffentlichkeit präsent.

Stolze Summe

Seit 2008 haben wir insgesamt 166.500 Euro über Matching Funds erhalten.

Was uns freut:

  • Dass wir neue Kontakte und Netzwerke gewonnen haben.
  • Statt an einem Matching-Fund teilzunehmen, haben einige Firmen nach unserer Anfrage gespendet – sie wurden erst durch die Matching-Fund-Anfrage auf uns aufmerksam. Und natürlich sind uns regelmäßige Spenden in größeren Abständen genauso willkommen.
  • Wir konnten die Matching-Fund-Partner in unseren Newsletter-Verteiler aufnehmen – und oft auch die Personen oder Firmen, die nicht teilnehmen wollten.