Projektidee:
Unter der Trägerschaft der Bürgerstiftung Stendal findet gemeinsam mit dem Theater der Altmark und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt das Projekt "Denken ohne Geländer" statt. Es wird zusätzlich durch das Landesprogramm "Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit" gefördert. Rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung von Auschwitz, lädt ein vielfältiges Programm zu einer Woche des Erinnerns und des Denkens ohne Geländer ein. Filme, Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Workshops regen dazu an, ins Gespräch über Toleranz, den Umgang mit Gewalt und Wege des Miteinanders in der Gesellschaft zu kommen.
Projektbeschreibung:
Ziel ist es, jüdisches Leben und Antisemitismus grundlegend und nachhaltig zu thematisieren. Dazu sollen auch neue Formen der Bildungsarbeit erschlossen werden (kulturelle Formen, forschender Zugang, Biographie- und Familiengeschichte). Auf diesem Wege kann daran mitgewirkt werden, eine zeitgemäße Erinnerungskultur zu entwickeln, die unterschiedliche Perspektiven der heterogenen Bevölkerung (jüdisch und nicht-jüdisch, migrantisch und lange-hier-lebend, mit ost- und westdeutsche Bezügen, unterschiedlicher Generationen) auf den Holocaust berücksichtigt. Zugleich soll ein Beitrag zur Gestaltung des gegenwärtigen Miteinanders geleistet werden, wozu die kritische Auseinandersetzung mit aktuellem Antisemitismus ebenso gehört wie die Gestaltung unseres Miteinanders in Vielfalt. Das Veranstaltungsprogramm umfasst ca 10-14 Tage rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung von Auschwitz.
Finanzierung:
Die inhaltlich-konzeptionelle Gestaltung liegt in den Händen der Verantwortlichen in den veranstaltenden Einrichtungen (Hochschule Magdeburg-Stendal und Theater der Altmark). Gefördert wird durch das Landesprogramm »Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit« Sachsen-Anhalt, die Altmärkische Bürgerstiftung Hansestadt Stendal, Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt sowie Partnerschaften für Demokratie der Hansestadt Stendal und des Landkreises Stendal.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen:
Das Besondere am Projekt ist, dass es auf dem Engagement, der Vernetzung und Kooperation einer Vielzahl von Personen, Institutionen und Netzwerken aus der Region beruht. Durch die Kooperation von Einrichtungen aus Wissenschaft, Kultur, politischer Bildung und bürgerschaftlichem Engagement entstehen fundierte und lebendige Formate, die viele Menschen unterschiedlicher Zughörigkeiten (Herkunftsdeutsche, Migrant*innen, Geflüchtete u.a.m.) erreichen und ihnen die Möglichkeit zum Austausch über Grundlagen eines demokratischen Miteinanders in der Geschichte und Gegenwart bieten. Dabei bringt sich stets eine Vielzahl weiterer Kooperationspartner:innen ein, die ihrerseits viele unterschiedliche Menschen einbinden.
Diesen sich ausweitenden Dialog wollen die Veranstalter:innen verstetigen, und so zum Empowerment einer kritischen Masse im ländlichen Raum beitragen, die sich für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzt, und sich gegen Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung einsetzt. Alle Veranstaltungen, Workshops und Diskussionsrunden sollen nach Beutelsbacher Konsens und entlang der freiheitlich-demokratischen Grundwerte die Teilnehmer zu selbständigem und kritischem Denken motivieren.