Für Kita-Kinder (und zum Teil auch Krippengruppen) werden Rucksäcke mit altersgerechten Bilderbüchern gepackt und auf die Reise geschickt. Die Rucksäcke werden in der Kinderbibliothek der Stadtbibliothek Braunschweig von den Gruppenleitungen und Kindern persönlich abgeholt. Zu jedem Rucksack gehört auch der "LEsel" (der Lese-Esel), ein Stofftier und das Maskottchen des Projektes, das bei den Kindern sehr beliebt ist. Die Bücher animieren zum Anschauen, Nachspielen, Erzählen, Singen und führen zu vielen neugierigen Fragen der Kinder.

Jede teilnehmende Einrichtung erhält den Rucksack zur Ausleihe jeweils für mehrere Wochen. Nach dem Auftakt gibt es dann regelmäßige Übergabetermine in der Stadtbibliothek, bei denen die Rucksäcke von einer Kitagruppe zur nächsten weitergegeben werden. Die Kinder berichten dann bereits begeistert von den Erlebnissen und den Lesestunden und wecken so bei den neuen Gruppen schon die Vorfreude. Durch dieses Rotationsverfahren ist es möglich, mit 6-9 Rucksäcken bis zu 30 Kitas zu erreichen. Zusätzlich wird der Kontakt zwischen den Einrichtungen und den verschiedenen Kindergruppen gefördert und die Stadtbibliothek als Anlaufstelle wird stärker im Bewusstsein der Kinder verankert.
Ziel des Projektes ist es, bei Kindern früh auf spielerische Art die Freude an Büchern nachhaltig zu wecken. Das Projekt läuft immer über die Dauer eines Kita-Jahres.

Zusätzlich gibt es das "Lieblingsbuch". Die Kinder können mithilfe eines einfachen Punktesystems die Bücher aus dem Rucksack bewerten. Das beliebteste wird dann noch einmal angeschafft und darf in der Kita verbleiben. Alle Bücher aus den Rucksäcken gehen nach einem Durchgang in den Bestand der Stadtbibliothek über.

Kosten fallen für die anzuschaffenden Bücher, zusätzliche Rucksäcke und Stofftiere an und hängen vom Umfang des Projektes ab (in Braunschweig belaufen sich die jährlichen Sachkosten für 9 Rucksäcke auf 1.500 - 2.000€).
Die Organisation liegt hauptsächlich auf Seiten der Stadtbibliothek, die das Material auswählt und die Rucksäcke auf die Kitas verteilt und auch den Kontakt zu den Einrichtungen hält.

Aufwand auf Seiten der Bürgerstiftung ist minimal, eine Ansprechpartnerin kümmert sich um Korrespondenzen, Fördervereinbarung, der operative Teil liegt bei der Stadtbibliothek.

Die Stadtbibliothek übernimmt den für sie anfallenden Aufwand aus dem eigenen Etat und begleitet das Projekt personell. Dieser Rahmen müsste bei einer möglichen Adaption des Konzeptes jeweils vor Ort abgestimmt werden.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist wie bei jedem funktionierenden Projekt eine klare Aufgabenstruktur und feste Ansprechpartner/"Kümmerer" zu haben. Durch die Beteiligung der Stadtbibliothek waren von Beginn an wichtige Qualifikationen und Expertise vorhanden in Hinblick auf die Auswahl des geeigneten Buchmaterials und eine kindgerechte Ansprache und Begleitung des Projektes.
Auch hat es in der Vorbereitung geholfen, dass die Bürgerstiftung und die Stadtbibliothek bereits über ein gutes Netzwerk zu Kitas verfügten, um die Idee breit vorzustellen und zu kommunizieren.
Tatsächlich ist das Projekt schnell ein Selbstläufer geworden, der Spaß aller Beteiligten ist riesig.
Der LEsel ist nach kurzer Zeit bereits zu einer bekannten Marke und Sympathie-Figur geworden und auch für die MitarbeiterInnen der Einrichtungen und der Stadtbibliothek eine feste Institution.