Strafraum - Absitzen in Freiburg
Alternativtext

Freiburger Bürgerstiftung

Bundesland
  • Baden-Württemberg
Themen
Aufwand
1
2
3
4
5

Bewertung: 5 von 5

Zielgruppe
  • Anwohner*innen
Ansprechpartnerin

Reinhild Dettmer-Finke

+49 172 7623285

Britt Schilling

info@brittschilling.de

Projektidee

Die Justizvollzugsanstalt Freiburg (JVA) liegt zwar mitten in der Stadt, wird aber als "Blinder Fleck“ häufig vergessen und verdrängt. Das gilt auch für die Menschen, die dort Jahrzehnte ihres Lebens verbringen müssen oder dort arbeiten.
Mit einem Foto- und Informationsprojekt, wollen wir diesen verdrängten Teil der Stadt für die Stadtbevölkerung "sichtbar" machen und eine Auseinandersetzung mit Strafvollzug, Resozialisierung und Wegen zurück in die Gesellschaft anregen.

 

Projektbeschreibung

Über 1 Jahr sind auf Außenmauern der JVA  vierzig großformatige Fotoarbeiten öffentlich zugänglich, die das Innere von zwanzig Hafträumen zeigen.
Eine zweite Fotostrecke zeigt die Gefangenen selbst auf Stühlen sitzend in einer Rückenansicht, um ihre Anonymität zu wahren. Nur im Innenbereich sind sie von vorne zu sehen und machen so die Mauer durchlässig. Aus den Fotoplanen werden in der JVA  Taschen gefertigt. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen in einen Opfer-Fonds.

Finanzierung

Das Projekt wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der Stadt Freiburg, dem Land Baden-Württemberg, der Freiburger Bürgerstiftung, der Strandkorbstiftung sowie Spendern und Sponsoren wie der Firma Reisser und der Bank im Bistum Essen eG. Das Gesamtbudget beträgt 98.000€

Die künstlerische Arbeit (Fotografie, grafische und konzeptionelle Umsetzung, Druckvorlagenerstellung, Textproduktion für Informationstafeln, Pressearbeit) wurde weit unter Marktpreis bezahlt. Einen großen Anteil der Kosten sind Druckkosten der 40, je 9 qm (Haftraumgröße) großen Planen. Der Buchdruck erfolgte durch eine regionale Druckerei mit neuestem Umweltstandard.

Aufwand

Strafraum - Absitzen in Freiburg" wurde von Britt Schilling (Fotografin) und Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin) unter dem Dach der Freiburger Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit der JVA Freiburg anläßlich von 900-Jahre Freiburg initiiert.
Insgesamt hat es 3 Jahre von der Idee bis zur Ausstellungseröffnung gedauert.
Das Vertrauen der Inhaftieren wurde über ehrenamtliche Arbeit und viele Besuche in der JVA aufgebaut.
In unzähligen Gesprächen, Telefonaten und durch Mails wurden Projektpartner*innen und Sponsoren gewonnen. Am Buchprojekt arbeiteten Redaktion und Autor*innen ehrenamtlich über 6 Monate kontinuierlich.

Erfolgsfaktoren und Herausforderungen

Die künstlerisch hochwertige Ausstellung hat dem Thema Strafvollzug in der Stadtgesellschaft und auch medial viel Aufmerksamkeit gebracht. Auch das über den Herder-Verlag und die Freiburger Bürgerstiftung vertriebene Buch wird bundesweit nachgefragt.
Beim dem Buch hat es sich bewährt, dass wir ein sowohl ästhetisch als auch journalistisch anspruchsvolles Buch erstellt haben, das inzwischen in Lizenz von der Bundeszentrale für politische Bildung Schulen zur Verfügung gestellt wird.